Nathan (to go)

Nathan (to go), Gotthold Ephraim Lessing — Eine mobile Inszenierung

Als der jüdische Kaufmann Nathan von einer Geschäftsreise nach Jerusalem zurückkehrt, erfährt er, dass seine Tochter Recha bei einem Brand fast getötet worden wäre. Ein christlicher Kreuzritter, der Tempelherr, hat ihr das Leben gerettet und sich in die Jüdin verliebt. Der Tempelherr wiederum ist kurz zuvor selbst nur knapp dem Tod entronnen. Der Sultan Saladin hat ihn als Einzigen unter den Kriegsgefangenen begnadigt. Als sich Sultan Saladin vom reichen Nathan Geld leihen will, stellt er Nathan die Frage nach der einzig „wahren Religion“. Nathan redet um sein Leben – und erzählt die berühmte „Ringparabel“, die als ein Schlüsseltext der Aufklärung gilt.

Regisseur Robert Lehniger spielt in „Nathan (to go) wieder mit der Schnittstelle von Theater und Film und holt das Stück von Gotthold Ephraim Lessing konsequent ins Heute. „Nathan der Weise“ beginnt im Kontext christlicher, jüdischer und muslimischer Gemeinden seine Reise durch Düsseldorf und die Region. Erzählt wird vom jüdischen Kaufmann Nathan und dem unbedingten Entschluss, Vernunft und Glaube in Einklang zu bringen. Die kriegerischen Konflikte zwischen den Religionsgruppen in Jerusalem, der religiöse Fanatismus und Dogmatismus auf allen Seiten, die Frage nach der Vereinbarkeit der Weltreligionen, das Töten im Namen des Herrn sind Themen, die nach mehr als 200 Jahren nach Lessing noch immer aktuell sind.

Der WDR über das Stück: „Die Stärke dieser mobilen Inszenierung von Robert Lehniger ist, dass sie Lessings Argumentations- und Gedankendrama in einer klugen, straffen Zwei-Stunden-Fassung erstaunlich schnell in Fahrt bringt. Es wird bewegend, spannend und nimmt das Publikum spürbar gefangen, weil die Schauspieler klar artikulieren und die Gedankengänge der Verse messerscharf nachzeichnen, aber auch, weil sie ihren Figuren Ecken und Kanten geben.“

Datum/Zeit
05.04.2018
19:00 – 21:00 Uhr

Veranstaltungsort
Sozialzentrum LVR-Klinikum Düsseldorf

Foto: Jan Maak (Nathan) und Cennet Rüya Voß (Recha) / (c) Thomas Rabsch